Ausführliche Schwindelanamnese

Schwindel kann aus vielen verschiedenen Ursachen entstehen. Anhand von Schwindeluntersuchungen können verschiedene Krankheitsbilder, deren Ursachen nicht im HNO-Bereich liegen, ausgeschlossen werden.  Fehlstellungen der knöchernen Wirbelsäule, Veränderungen der Blutgefäße, des Blutdruckes, des Herzens oder des Gehirnes müssen von den zuständigen Fachärzten behandelt werden. Im Falle einer solchen Erkrankung veranlassen wir Ihre Überweisung an den entsprechenden Facharzt.

Die Gleichgewichtsuntersuchung erfolgt nach einem festgelegten bewährten Schema in verschiedenen Schritten. Zuerst ausführliche Befragung, Untersuchung und Durchführung HNO-ärztlicher und orientierender neurologischer Schwindeltests.

Zusätzlich werden folgende Untersuchungen eingesetzt:

Die kalorische Vestibularisprüfung ("Einpusten" von warmer und kalter Luft in die Ohren, wodurch die Gleichgewichtsorgane gereizt werden und die Augen anfangen zu "zucken". Diese Zuckungen sagen etwas über die Funktion des Gleichgewichtsorganes aus, ihre Anzahl wird gemessen).

Diese Untersuchung erfolgt unter Kontrolle der Augenbewegungen durch eine Videokamera (Videonystagmografie), um die Augenbewegungen genau zu dokumentieren und anschließend nach modernsten Verfahren auswerten zu können.

Sollte ein Störung der vertikalen oder horizontalen Schwindelrezeptoren vorliegen, kann dieses durch Messung der Vestibulär evozierten myogenen Potentiale (VEMPs) in unserer Praxis festgestellt werden.

Die häufigsten Schwindelursachen im HNO-Bereich sind:

Gutartiger Lagerungsschwindel

Hierbei kommt es in den Bogengängen des Innenohres zu einer Verschiebung von kleinen Kristallen, die bei Kopfbewegungen einen Drehschwindel auslösen. Wird der Kopf ruhig gehalten, verschwindet der Schwindel nach ca. 20 Sekunden wieder.

Diese Art von Schwindel kann durch eine einfache Lagerungsübung gut behandelt werden und der Patient kann meist nach wenigen Tagen Übungen von diesem Schwindel geheilt werden.

Diese Erkrankung lässt sich gut durch einfache Lagerungsmanöver durch den Patienten selbst behandeln. Wir erläutern Ihnen die Durchführung der Manöver und helfen Ihnen bei der Umsetzung.

Ausfall des Gleichgewichtsorganes

Liegt ein einseitiger Ausfall des Gleichgewichtsorganes im Innenohr vor, kommt es zu massivem Drehschwindel, der über Stunden bis Tage, teilweise Wochen anhalten kann. Zur Verbesserung der Symptomatik kommen Medikamente zur Schwindelunterdrückung zum Einsatz. In der Folge können Kortisonpräparate oder Schwindelübungen hilfreich sein. Meist gleicht der Körper nach Tagen bis Wochen den Schwindel wieder aus und die Beschwerden lassen nach.

Morbus Meniere

Durch einen "Überdruck" im Innenohr kommt es zu einem Einreissen von Innenohrhäutchen mit der Symptomatik Drehschwindel, Tinnitus, Hörminderung und ein Druckgefühl auf dem betroffenen Ohr. Die Beschwerden treten anfallsartig auf. Therapeutisch kommen Medikamente, ggf. die Einlage eines Paukenröhrchens ins betroffene Ohr und bei sehr starker Symptomatik ggf. operative Eingriffe am Ohr in Frage.

Wirbelsäulenbedingter Schwindel

Ist die knöcherne Wirbelsäule intakt, es liegen aber starke Verspannungen im Nackenbereich oder eine funktionelle Blockade der oberen Halswirbel vor, kann oft durch eine Akupunkturbehandlung oder eine osteopathische Behandlung in diesem Bereich eine deutliche Besserung der Beschwerden erzielt werden. Diese Therapieformen werden Ihnen in unserer Praxis angeboten.